LkSG-Initiative Industrie und Handel stellt neues Fragebogenmodell zur Verfügung

Community von GS1 Germany entwickelte konfigurierbaren und rechtlich geprüften Fragebogen zur Lieferantenselbstauskunft.

Containerhafen am helllichten Tag mit beladenem Lkw im Fokus

Hier steht, wie eine Umsetzung des Lieferkettengesetzes in der Praxis mit dem neuen LkSG-Fragebogenmodell 2.0 von GS1 Germany zur Lieferantenselbstauskunft gelingt.

Vor rund einem Jahr trat das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Kraft. Das LkSG verpflichtet Unternehmen in Deutschland, ihre globalen Lieferketten auf die Einhaltung bestimmter sozialer und ökologischer Normen zu überprüfen.

Seit dem 1. Januar 2024 greift die nächste Stufe und es fallen Unternehmen ab 1.000 Beschäftigten im Inland unter die Regelungen des Gesetzes. Die Verantwortung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), welches die inhaltlichen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen für die Implementierung des Lieferkettengesetzes schafft, nimmt demnach zu.

Eine Projektgruppe von GS1 Germany hat einheitliche Fragebögen für die Lieferantenselbstauskunft entwickelt, um unter anderem Unternehmen eine vereinfachte Prüfung der angewandten Risikoanalysen für das BAFA zu ermöglichen.

Effiziente, praktikable und digitale Lösungen zum LkSG

Zur Umsetzung des Gesetzes bedarf es effizienter, praktikabler digitaler Lösungen unter Einbeziehung aller Beteiligter. Eine Initiative mit rund 60 Unternehmen aus Industrie und Handel sieht hierfür vor allem Standardisierungs- und Austauschbedarfe. Auf der neutralen Plattform von GS1 Germany entwickelte die Initiative deshalb konkrete Lösungen wie beispielsweise das Ergebnisdokument „Die LkSG-Risikoanalyse. Praktische Hinweise zu Prozess, Datengrundlage und Bewertung".

Ein standardisierte Fragebogenmodell, welches von Unternehmen im Rahmen der gesetzlich geforderten Risikoanalyse als Lieferantenselbstauskunft bereits vielfach Anwendung findet, erhielt nun ein Update. Insgesamt elf Unternehmen wie dm-drogerie markt, Rossmann, Unilever und Werner & Mertz beteiligten sich an dessen Weiterentwicklung. Die einheitlichen Fragebögen können unter anderem die Akzeptanz in Form einer höheren Rücklaufquote steigern. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Aussagekraft der zuvor angewandten Risikoanalysemethoden aus. Dank der besseren Vergleichbarkeit lässt sich darüber hinaus eine vereinfachte Prüfung für das BAFA herbeiführen.

Kurzum: Unternehmen sparen den Aufwand einer proprietären Lösung und Lieferanten das Ausfüllen verschiedener Dokumente mit unterschiedlichen Fragestellungen oder Aufbaulogiken.

Fragebogenmodell 2.0 steht kostenfrei zur Verfügung

Mit dem standardisierten, konfigurierbaren Fragebogenmodell 2.0 steht den betroffenen Unternehmen ab sofort eine ganzheitliche Unterstützung für ihre LkSG-Risikoanalyse kostenfrei zur Verfügung. Vereint wurden sowohl praktische und juristische Erfahrungen aus der Lenkungsgruppe Projektgruppe als auch neueste Erkenntnisse durch Handreichungen des BAFA.

„Wir befürworten die Etablierung eines branchenübergreifenden Fragebogens zur Erfassung von menschenrechts- und umweltbezogenen Risiken. Es war uns bei dm als Handelsunternehmen wichtig, unseren Beitrag im Rahmen der Initiative von GS1 Germany zu leisten. Damit können wir den Aufwand für alle Beteiligten ökonomisch halten und gleichzeitig den Informationsfluss standardisieren. Die Kooperation ist für uns dabei wesentlich für die Verbesserung der Menschenrechte entlang globaler Wertschöpfungsketten“, sagt dm-Geschäftsführerin Kerstin Erbe.

Peter Uhlig, Leiter der LkSG-Initiative Industrie und Handel von GS1 Germany, ergänzt:

„Uns war es wichtig, eine praktikable Lösung von und für die Community zu entwickeln und dabei auch die relevanten Sichtweisen von Fachanwälten und Solution Providern von Beginn an einzubinden. Das Fragebogenmodell kann in IT-Tools integriert werden, ist rechtlich geprüft und wurde von zahlreichen Unternehmen, Lösungsanbietern und Verbänden als wegweisend eingestuft. Wir werden gemeinsam auch zukünftig Ideen für die wirksame Umsetzung des LkSG vorantreiben und umsetzen.“

Auch mittelständische Unternehmen befürworten den Community-Ansatz. Stellvertretend äußert sich der Leiter Nachhaltigkeitsmanagement der Werner & Mertz GmbH, Yannic von Raesfeld:

„Unsere ganzheitlich nachhaltige Unternehmensausrichtung, basierend auf den Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales, leben wir nicht nur in unserem eigenen Geschäftsbereich, sondern stellen diesen Anspruch auch an die Beteiligten in unserer Lieferkette. Die Umsetzung der Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ist dabei ein wesentlicher Bestandteil zum Schutz von Mensch- und Umwelt. Um Informationen von Lieferanten in einheitlicher Form abfragen und für fundierte Risikoanalysen nutzen zu können, bin ich froh Teil des Steering Committee im Projekt von GS1 Germany gewesen zu sein.“

Pressekontakt:

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