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Ein Mann vor dem Gemüseregal im Supermarkt

2D-Codes erfolgreich am POS implementieren – 5-Punkte-Checkliste von GS1 Germany

Bis Ende 2027 soll weltweit der Wechsel von linearen EAN-Codes auf moderne 2D-Codes vollzogen sein – ein bedeutender Schritt für den stationären Einzelhandel. GS1 Germany unterstützt Unternehmen aus Industrie, Handel und IT mit dieser praxisnahen 5-Punkte-Checkliste für die erfolgreiche Implementierung von 2D-Codes am Point-of-Sale (POS). Sie richtet sich an Markenhersteller, Einzelhändler und Solution Provider, um den Einstieg in die 2D-Migration strukturiert und effizient zu gestalten.

5-Punkte-Checkliste für die Implementierung von 2D-Codes am POS in Ihrem Unternehmen

1. Initiierung: Den 2D-Code-Einsatz strategisch starten

2. Vorbereitung und Planung: Strukturen schaffen

3. Technische Anforderungen umsetzen

Für Markenhersteller:

  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Verpackungsdruck- bzw. Produktionsanlagen in der Lage sind, den von Ihnen definierten 2D-Code zu drucken und zu verarbeiten.
  • Bei Verwendung des QR Code mit GS1 Digital Link: Stellen Sie eine passende Web-Ressource (z. B. Produktseite) bereit.

Für Einzelhändler:

  • Stellen Sie sicher, dass alle Scanner, die Einzelhandelsprodukte scannen (z. B. Kassenscanner), in der Lage sind, alle für den POS freigegebenen 2D-Codes korrekt lesen und entsprechend verarbeiten zu können. Siehe auch GS1 Testsuite für Einzelhändler.
  • Am Anfang kann sich die Verarbeitung der im 2D-Code enthaltenen Daten nur auf die GTIN beschränken, sodass die Prozesse nach dem Scannen unverändert bleiben können. Bei Nutzung von Zusatzdaten, wie Mindesthaltbarkeitsdatum oder Chargennummer, sind Anpassungen an den Backend-Systemen nötig.

4. Schulung und Kommunikation: Menschen mitnehmen

  • Schulen Sie Ihre Mitarbeiter:innen im Umgang mit 2D-Codes und den damit verbundenen Prozessen.
  • Kommunizieren Sie die Vorteile der 2D-Codes gegenüber Geschäftspartnern und Konsument:innen.
  • Bei QR-Codes mit GS1 Digital Link: Nutzen Sie Marketingaktionen für die digitale Interaktion mit Kosument:innen.

5. Umsetzung, Test und Optimierung

  • Implementieren Sie die neuen 2D-Codes schrittweise und testen Sie die Funktionalität und Effizienz der neuen Systeme.
  • Testen Sie regelmäßig: Druck, Scanbarkeit, Systemintegration
  • Sammeln Sie Feedback und optimieren Sie die Prozesse und Systeme bei Bedarf, um eine optimale Leistung und Kundenzufriedenheit zu gewährleisten.

Technische Details für 2D-Codes am Point-of-Sale (POS)

Zulässige 2D-Code Varianten

Bedeutung in der Praxis haben aktuell:

GS1 Barcode Syntaxen im Überblick

Bisher wurde am POS des Einzelhandels i.d.R. nur die sogenannte „einfache“ Plain Syntax verwendet. Mit 2D-Codes werden am POS zwei neue GS1 Barcode Syntaxen als Standard eingeführt. Normalerweise müssen Sie sich als Anwender nicht detailliert damit auskennen, sondern dafür Sorge tragen, dass Ihre Solution Partner entsprechende Updates für Ihre Systeme zur Verfügung stellen. Siehe dazu auch: Übersicht über Solution Provider und Gerätemodelle, die „2D-ready“ sind.

SyntaxBeispielBeschreibung
Plain Syntax9526000134367Nur GTIN
Diese Syntax wird in EAN-13 Codes verwendet, da hier per Definition ausschließlich eine Global Trade Item Number – GTIN – (ohne Datenbezeichner oder Attribute) kodiert wird.
GS1 Datenelement
syntax
(01)09526000134367(15)271231(10)L12345(21)S6789GTIN + Attribute
Diese Syntax wird verwendet, um GS1 Keys und Attribute unter Verwendung von GS1 Datenbezeichnern darzustellen. Die Klammern dienen nur der leichteren Lesbarkeit in Klarschrift, werden aber nie im Barcode kodiert. Diese Syntax wird (unter Beachtung der entsprechenden Kodierregeln) im GS1 DataMatrix verwendet.
GS1
Digital Link URI Syntax
https://
example.com/01/09526000134367/10/L12345/21/S6789?15=271231
Weblink mit GS1 Datenstruktur
Diese Syntax stellt GS1 Keys und Attribute gemäß GS1 Digital Link Standard unter Verwendung der existierenden GS1 Datenbezeichnerformate dar, um – kodiert in einem QR Code – eine direkte Verlinkung ins Web zu ermöglichen. Übrigens kann die Nutzung von Großbuchstaben zu einem kompakteren QR Code führen. Da diese Web URI Syntax standardisiert und strukturiert ist, können auch einzelne Datenelemente, wie z.B. die GTIN, extrahiert werden, um sie offline z.B. beim Kommissionieren oder an der Einzelhandelskasse zu nutzen.

Weiterführende Infos und Demo: GS1 Barcode Syntax Resource 

Wichtige GS1 Datenbezeichner (AIs) für den POS

GS1 Datenbezeichner (DB), oder auch Application Identifier (AI) genannt, sind Präfixe, die u.a. in Barcodes genutzt werden, um die Bedeutung und das Format von Dateninhalten zu definieren. Im dem verlinkten GS1 Application Identifier Tool sind alle global standardisierten GS1 Datenbezeichner zu finden. In der folgenden beispielhaften Auswahl sind GS1 Datenbezeichner aufgelistet, die für Konsumenteneinheiten am POS interessant sein können.

DB/AIBeschreibungFormat
01Identifikation einer Handelseinheit (GTIN)N2+N14
10Chargen- oder LosnummerN2+X..20
15Mindesthaltbarkeitsdatum (JJMMTT)N2+N6
17Verfallsdatum (JJMMTT)N2+N6
21SeriennummerN2+X..20
22VerbraucherproduktvarianteN2+X..20
30Variable Menge in StückN2+N..8
310nNettogewicht in Kilogramm (mengenvariable Einheiten)N4+N6
392nZu zahlender Betrag – gegebener WährungsbereichN4+N..15
422Ursprungsland der WareN3+N3
7007Erntedatum (JJMMTT)N4+N6

Größe von 2D-Codes

Die GS1 Standards definieren die Größe eines Barcodes über die Breite des kleinsten Moduls (bei 2D-Codes Breite bzw. Höhe eines kleinen Quadrats) mittels der Angabe der X-Modulbreite. Folgender Bereich ist für die Scanning-Umgebung am POS spezifiziert. Sie können jede Größe zwischen dem Minimum und Maximum wählen, die zum zur Verfügung stehenden Platz und zur eingesetzten Drucktechnik passt und die Mindestdruckqualität von 1,5 nach der Qualitätsnorm ISO/IEC 15415 erreicht.

 MinimumZielMaximum
GS1 DataMatrix0,396 mm0,495 mm0,990 mm
QR Code0,396 mm0,495 mm0,990 mm
Data Matrix0,396 mm0,495 mm0,990 mm

Hier geht's zum Größenrechner von 2D-Codes

Die tatsächliche Größe eines 2D-Codes hängt nicht nur von der Wahl der X-Modulbreite, sondern auch von der Anzahl der kodierten Zeichen und weiteren technischen Parametern (z.B. Level des Fehlerkorrekturalgorithmus) ab. 

Rechts sehen Sie Beispiele bei einer X-Modulbreite von 0,495 mm. 

Klarschriftzeile von 2D-Codes

In der Übergangsphase, bis alle Einzelhändler „2D-ready“ sind, kann ein 2D-Code zusätzlich zum EAN Code auf einem Produkt aufgebracht sein. In diesem Fall braucht der 2D-Code keine Klarschriftzeile, sondern die des EAN Codes reicht aus. Ist in Zukunft nur noch ein 2D-Code auf dem Produkt, reicht es aus, in der Klarschriftzeile des 2D-Codes (unabhängig von der Variante und zusätzlich kodierten Attributen) die GTIN in der GS1 Datenelementsyntax darzustellen, zum Beispiel: (01)09526000134367

Platzierung von 2D-Codes auf der Konsumenteneinheit

In der Übergangsphase, in der ein 2D-Code zusätzlich zum EAN Code aufgebracht wird, muss der 2D-Code innerhalb eines Radius von 5 cm von der Mitte des EAN Codes aus platziert werden. Dies ist entscheidend für die Effizienz am POS, damit Hochgeschwindigkeits-Kassensysteme im Einzelhandel ihr Ziel zur Lesung von 40 bis 70 Artikeln pro Minute erreichen können.

Fazit: Jetzt 2D-Codes mit GS1 Germany planen

Die Umstellung auf 2D-Codes am POS eröffnet vielfältige Potenziale; von Rückverfolgbarkeit über digitale Services bis hin zur Prozessautomatisierung. Mit der 5-Punkte-Checkliste von GS1 Germany und Solutions Partnern, die “2D ready” sind, gelingt die Implementierung Schritt für Schritt. Für weiterführende Fragen und Unterstützung bei der Einführung steht das GS1 Germany Team unter 2D-Codes@gs1.de gerne zur Verfügung.