02.07.2018

In meiner Rolle als IT-Produktverantwortlicher Transportlogistik bei dm-drogerie markt bin ich in das Thema Blockchain eingestiegen, ohne groß nachzudenken - weil ich es spannend finde und sehr viel Potenzial in der unternehmensübergreifenden, standardisierten Zusammenarbeit sehe. Für mich hat Blockchain das Potenzial, den Evolutionsschritt von standardisierten Schnittstellen und Datenformaten hin zu gemeinsam konzipierten und betriebenen Anwendungen zu schaffen – also: weg von gekoppelten Inseln, hin zu gemeinsam genutzten Lösungen. Für eine erfolgreiche Digitalisierung sehe ich diesen Schritt als essentiell an.

In Hinblick auf das GS1 Germany Pilotprojekt: Erstmal klingt die Aufgabenstellung – Erprobung der Technologie an einem konkreten Use Case – recht klar und einfach. Aber während wir im Projekt voranschreiten, wird deutlich, wie viele und welche Knackpunkte und Herausforderungen es rund um Blockchain gibt: 

Funktionale Sicht: 

Erkennen und verstehen, wie Blockchain "tickt" und welche Möglichkeiten die Technologie uns gibt. Aber auch, welche Restriktionen sie uns auferlegt – sowohl aus Anwendungs- als auch aus Prozess-Sicht. Das lerne ich gerade in den Gesprächen innerhalb der IT-Projektgruppe, die immer auch von der Logistik-Projektgruppe herausgefordert wird.

Technologische Ausgestaltung:

Meine Bauchüberzeugung sagt, dass die Frage danach, ob Blockchain für unseren Use Case verwendbar ist oder nicht, gar keine Frage ist – technisch wird das gehen. Dennoch ist Blockchain kein „Plug’n’Play“. Die Herausforderung ist, sie nun konkret für unseren Anwendungsfall auszugestalten. Dazu müssen wir im Wesentlichen abstrakte, technologische Anforderungen sammeln, um tragfähige Geschäftsprozesse abbilden zu können – der Praxis-Use Case hilft uns dabei, nicht zu theoretisch zu werden bzw. nichts Wesentliches zu vergessen. Wir bewegen uns im Spannungsfeld zwischen technischen Optionen, einem konkreten Use Case und einem fixen Projektende. Die wirklich relevanten (technischen) Knackpunkte herauszuarbeiten und zu vertiefen ist eine Herausforderung, aber notwendig, um valide, echte Erkenntnisse zu erlangen.

Spielregeln:

Mir wurde klar, dass es ein wesentlicher Mehrwert des Projektes sein wird, gemeinsam zu lernen, nach welchen Spielregeln ein Geschäftspartner-übergreifendes Blockchain-Paletten-Konsortium aufgebaut werden sollte, damit es erfolgreich werden kann. Auch das ist ein gemeinschaftlicher Lernprozess, den wir gerade zusammen bestreiten.

Bildhinweis

GS1 Germany

Kommentare

| Franziska

Hallo Zusammen,

ich würde ganz gerne mehr über die funktionale Sicht erfahren. Was genau wird hier im Zusammenhang verstanden, wenn es heißt " Lernen wie die Blockchain tickt und welche Restriktionen sie uns auferlegt". Ich wäre für nähere Informationen diesbezüglich sehr dankbar. Ich bin sehr an der Praxis und der technischen Implementierung interessiert und mit was man sich genau auseinandersetzen muss, wenn ein Blockchain - Aufbau in einem Unternehmen ansteht und was man aus technologischer Sicht alles beachten muss.

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,

Franziska Grafe

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich

Informationen zum Umgang mit Ihren personenbezogenen Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.