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Ausschnitt einer Baumrinde

EUDR: Ihr Weg zur Compliance mit der EU Deforestation Regulation

Ab dem 30.12.2025 müssen die von der EU Deforestation Regulation (EUDR) betroffenen Unternehmen nachweisen, dass ihre Produkte nicht aus kürzlich entwaldeten Flächen stammen oder zur Waldschädigung beigetragen haben. Mit den etablierten Standards und Lösungen von GS1 sind Unternehmen gut gerüstet, die Vorgaben gemäß Verordnung (EU) 2023/1115 effizient umzusetzen und ihre Lieferketten transparent, rückverfolgbar und entwaldungsfrei zu gestalten.

Warum die Europäische Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten notwendig ist

Die Europäische Union hat die Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten EUDR eingeführt, um die Entwaldung und Waldschädigung weltweit zu bekämpfen. Denn beispielsweise die wachsende Nachfrage nach Palmöl, Soja und Kakao in den globalen Absatzmärkten sind eine Ursache für die Rodung riesiger Waldgebiete sowie damit einhergehender CO2-Emissionen und der Zerstörung von Lebensräumen. Die EU-Entwaldungsverordnung verpflichtet zahlreiche Unternehmen ab dem 30.12.2025 nachzuweisen, dass ihre Rohstoffe und  Produkte nicht aus entwaldeten Gebieten stammen und dass nachhaltige Praktiken angewendet werden.

420 Millionen

Hektar Wald wurden zwischen 1990 und 2020 abgeholzt

Fast 90 Prozent

der weltweiten Entwaldung ist auf die Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen zurückzuführen

EU-Entwaldungsverordnung: Wer ist von der EUDR betroffen?

Betroffen von der EUDR sind die Unternehmen, die einen oder mehrere der folgenden Rohstoffe oder bestimmte abgeleitete Produkte importieren, auf den europäischen Markt bringen oder exportieren: Holz, Kakao, Kautschuk, Rind, Palmöl, Kaffee und Soja.

Foto Peter Uhlig

Bei GS1 setzen wir uns dafür ein, nachhaltige und transparente Lieferketten zu fördern, um Wälder und Biodiversität zu schützen. Mit unseren Standards unterstützen wir Unternehmen dabei, die EUDR-Vorgaben zu erfüllen. Unser Ziel ist es, mit einem einheitlichen Vorgehen entlang der Lieferkette ein Best Practice für die FMCG Branche zu schaffen.

Peter Uhlig

Manager Sustainability, GS1 Germany GmbH

Damit dies auch effizient umgesetzt werden kann, braucht es ein gemeinsames Verständnis zu den Datenpunkten und zum Informationsaustausch bei allen Beteiligten. Denn nur so können die relevanten Daten bereitgestellt, weitergegeben und auch wieder eingelesen und verarbeitet werden. 

Deshalb hat GS1 Germany im Rahmen des Data for Sustainability Programms gemeinsam mit Unternehmen aus Handel und Industrie, u.a. dm, EDEKA, Henkel, Markant,  Nestlé und Rewe, einen datensparsamen Ansatz entwickelt. Mit diesem Konzept ist ein weitaus zielgerichteteres und effizienteres Vorgehen für die Unternehmen im Umgang mit der EUDR ermöglicht.

Welche Daten müssen gemäß EUDR in der Lieferkette zwischen Handel und Industrie ausgetauscht werden?

Genau das ist in der GS1 Germany EUDR Implementation Guideline beschrieben, welche sich derzeit im Freigabeprozess befindet. In drei unterschiedlichen Szenarien werden in der EUDR Anwendungsempfehlung die entsprechenden Datenpunkte beschrieben, die mit Hilfe von GS1 Standards zwischen den Unternehmen ausgetauscht werden. Natürlich im Einklang mit dem Informationssystem TRACES, einem EDV-System der EU-Kommission, das die Dokumentation und Zertifizierung des innergemeinschaftlichen Verbringens sowie der Ein- und Ausfuhr bestimmter Warengruppen in bzw. aus Drittländern ermöglicht.

  • Szenario 1: Landwirt außerhalb der EU → EU-Importeur
  • Szenario 2: EU-Importeur → EU-Hersteller (kein KMU*)
  • Szenario 3: EU-Hersteller (kein KMU) → EU-Händler (kein KMU)

* KMU = kleines oder mittleres Unternehmen

Im Einsatz sind dabei alle folgenden GS1 Standards:
  • EANCOM® (DESADV): EANCOM® Despatch Advice ist eine Nachricht, die Details zu versendeten oder versandfertigen Waren unter vereinbarten Bedingungen angibt.
  • GDSN®: Das GS1 Global Data Synchronisation Network (GS1 GDSN) ist das größte Produktdatennetzwerk der Welt.
  • AutoID (GS1 Transportetikett): Das GS1 Transportetikett kommt dann zum Einsatz, wenn Datenattribute auf einer logistischen Einheit gemäß den in den GS1 General Specifications beschriebenen Regeln zu kodieren sind.
  • EPCIS: der GS1 Standard für Supply Chain Visibility, einschließlich eines einsatzbereiten Datenmodells für Visibility Events.
  • GS1 Web Vocabulary On-Demand Data Retrieval: ein Ansatz zur Beschreibung von Handelsartikeln, Unternehmen, Standorten und mehr unter Verwendung von verknüpften Datenkonzepten.
Standardisiertes EUDR Fragebogenmodell

Zu den EUDR Vorgaben zählt zudem die jährliche Bewertung von relevanten Lieferanten, um die Konformität ihrer Prüf- und Analyseprozesse, also Due Diligence Prozesse mit der EUDR sicherzustellen. Das standardisierte Fragebogenmodell unterstützt Unternehmen dabei, die in der EUDR geforderten Informationen effizient zu erfassen und dabei den Aufwand befragter Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Unternehmen, welche direkt unter die EUDR fallen profitieren von einer möglichst hohen automatischen Auswertbarkeit. Gleichzeitig trägt das Verfahren zur Vergleichbarkeit der erhobenen Daten bei. Unternehmen und Lösungsanbieter können das in Kürze verfügbare EUDR Fragebogenmodell kostenfrei nutzen und in Ihre IT-Software integrieren.

EUDR mit GS1 Standards umsetzen – systemkompatibel, global gültig, gesetzeskonform

  • EUDR Compliance: Wir unterstützen Sie dabei, die EUDR-Anforderungen zu erfüllen, indem der Datenaustausch auf Basis von GS1 Standards unternehmensübergreifend automatisiert funktioniert.
  • Effizienz: Wir stellen Standards bereit, damit alle Akteure entlang der gesamten Lieferkette die gleiche Sprache sprechen und Parallelanfragen mit unterschiedlichen Anforderungen der Vergangenheit angehören.
  • Transparenz und Rückverfolgbarkeit: Mit unseren Standards können Sie Ihre B2B-Lieferketten transparent und rückverfolgbar gestalten, um umweltfreundliche und sozialverantwortliche Entscheidungen treffen zu können.

    Neben umfangreicher Expertise zu standardisierten, interoperablen Lösungen, bietet GS1 Germany als neutrale Plattform auch einen Ort für Austausch, Know-how Sharing und die Erarbeitung von gemeinsamen Branchenlösungen. Ziel ist es, Unternehmen durch standardisierte Lösungen und kollaborative Ansätze bei der Einhaltung der EUDR-Anforderungen bestmöglich zu unterstützen. Sprechen Sie uns einfach an!

Foto Peter Uhlig

Peter Uhlig

Manager Sustainability

+49 175 5873674 peter.uhlig@gs1.de