Foto einer Chemieanlage

GS1 Digital Link in der Verfahrenstechnik

Bei der Herstellung von Komponenten, Apparaten und Maschinen für verfahrenstechnische Anlagen stehen Qualität sowie komplexe Kundenanforderungen im Mittelpunkt. Im Rahmen der Digitalisierung werden Forderungen nach einem digitalen Typenschild stets konkreter. Um diese Anforderung global und übergreifend erfüllen zu können, ist es notwendig Anlagenkomponenten standardisiert zu identifizieren und zu kennzeichnen.

Hier setzt der GS1 Digital Link an. Er bietet Herstellern nicht nur die Möglichkeit ihre Produkte entsprechend zu kennzeichnen und so jedem Bauteil eine eigene Identität zu geben, sondern mit dem GS1 Digital Link erhält jedes Teil seine spezifische Internetadresse und wird somit sogar IoT-fähig. Dadurch wird das gesamte Life-Cycle Management transparenter und Prozesse werden massiv beschleunigt. 

Eine Grafik von einer chemischen Anlage und verschiedenen Komponenten und Maschinen

Identifikation und Kennzeichnung von physischen Objekten für ein digitales Typenschild

Geht ganz einfach: Mit dem GS1 Digital Link

Was ist der GS1 Digital Link? Wie verknüpft er klassische Identifikation mit Web-Applikationen? Welche Vorteile bieten die GS1 Standards und welche Möglichkeiten ergeben sich für Hersteller und Anlagenbetreiber? Nach unserem zweiminütigen Video wissen Sie mehr.

Icon Check
Eindeutig

Eindeutige Identifikation und Kennzeichnung von Anlagenkomponenten.

Icon Computer
Digital

Verbindung von physischem Objekt mit digitalem Zwilling –  der Grundstein für die Digitalisierung im Internet of Things.

Icon Stakeholder Austausch
Interoperabel

Anwendung branchenübergreifend und unternehmensunabhängig – absolut zukunfts- und investitionssicher.

Icon Lupe Suche
Transparent

Bereitstellung von relevanten Informationen rund um das Bauteil für alle Beteiligten im gesamten Life-Cycle. 

GS1 Digital Link

Der GS1 Digital Link ist ein webfähiger Link zur eindeutigen Identifikation und digitalen Kennzeichnung von Objekten. Eingesetzt wird er auch zur Kennzeichnung von Komponenten in verfahrenstechnischen Anlagen. So funktioniert’s im Detail:

Im GS1 Digital Link sind die GTIN und eine Seriennummer enthalten. Die GTIN (Global Trade Item Number) identifiziert Bauteile eines Produkttyps eindeutig. In Kombination mit der Seriennummer entsteht die serialisierte GTIN (kurz SGTIN), welche auch gleichartige Bauteile unterscheidbar macht. Jede Anlagenkomponente erhält dadurch eine eineindeutige Identität.

Viele Hersteller nutzen heute schon die GTIN (ehemals EAN). Dieses Identifikationskonzept lässt sich auch für die Realisierung eines digitalen Typenschildes verwenden.

Die im GS1 Digital Link enthaltenen Informationen können beispielweise in Form eines QR-Codes oder RFID Tags direkt auf dem Objekt oder auf einem Typenschild maschinenlesbar codiert werden. Die Daten lassen sich so automatisch und digital erfassen und vielseitig in den hauseigenen Systemen der Anlagenbetreiber oder unternehmensübergreifend weiterverarbeiten.

Der GS1 Digital Link ermöglicht jedoch nicht nur die Identifikation und Kennzeichnung eines Bauteils, sondern bildet darüber hinaus auch die Brücke ins Web. Jedes physische Objekt kann darüber mit einem digitalen Zwilling verknüpft werden, so dass zahlreiche weitere Informationen und Services rundum das Produkt online verfügbar gemacht werden können.

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Als GS1 Complete Kunde stehen Ihnen neben dem GS1 Digital Link noch weitere GS1 Standards zur Verfügung.

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Weitere GS1 Standards mit GS1 Complete

Über den GS1 Digital Link hinaus gibt es weitere GS1 Standards, die unter anderem in der verfahrenstechnischen Industrie Anwendung finden. Neben der eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung von Anlagekomponenten lassen sich zahlreiche andere Objekte wie Lokationen, Ladungsträger oder Versandeinheiten identifizieren. Über Kommunikationsstandards werden dazugehörige Informationen ausgetauscht. Wir zeigen Ihnen wie.

Mit den GS1 Identifikationsnummern können Sie verschiedene Objekte eindeutig und unverwechselbar identifizieren. Die folgenden Beispiele zeigen Ihnen, wann welche Identifikationsnummer zum Einsatz kommt:

Produkte

GTIN für prozesstechnische Komponenten, Apparate und Maschinen eines Produkttyps (vergeben vom Hersteller). Kommt auch für die Produkte des Anlagenbetreibers zum Einsatz.

Serialisierte Produkte

SGTIN für serialisierte Komponenten, Apparate und Maschinen. Identifiziert ein einzelnes Produkt eineindeutig.

Anlagegüter

GIAI für bereits im Betrieb befindliche Objekte, die nicht bereits vom Hersteller gekennzeichnet sind (vergeben von Anlagenbetreiber).

Standorte

GLN für Unternehmen, Standorte, Hallen, Lagerplätze, Anlagenbereiche, Installationsorte oder Laderampen.

Ladungsträger

GRAI für Mehrwegtransportbehälter wie Gefahrstoffcontainer oder Sonderpaletten.

Transporteinheiten

SSCC/NVE in der Logistik für z.B. Kartons oder Paletten.

Über unsere Datenträger werden die GS1 Identifikationsnummern maschinenlesbar codiert und können automatisch in Prozessen erfasst und ausgelesen werden. Folgende Datenträger kommen dabei zum Einsatz:

GS1 DataMatrix

2D-Code der indirekt oder direkt auf Produkte aufgebracht werden kann. Durch Direct Part Marking (DPM) kann ein GS1 DataMatrix Code dauerhaft eingraviert werden, sodass Produkte über Jahrzehnte hinweg identifiziert werden können.

RFID

Im Gegensatz zu den optischen Datenträgern ermöglicht RFID die Auslesung des Codes per Funk über mehrere Meter und ohne direkten Sichtkontakt. Der Dateninhalt basiert auf den Identifikationsnummern, die Codierung erfolgt standardisiert. 

GS1-128

Der eindimensionale Strichcode wird hauptsächlich zur Codierung von SSCCs in der Logistik genutzt. Auch GTIN und GIAI lassen sich mittels des beschriebenen Datenbezeichnerkonzepts im GS1-128 codieren. Aufgebracht wird der GS1-128 vorwiegend per Druck auf einem Etikett.

Mit GS1 Standards als gemeinsame Geschäftssprache können Geschäftspartner nahtlos Informationen austauschen, um die Datensynchronisierung sowie den Austausch von Transaktions-, Stamm- und physischen Ereignisdaten über die gesamte Lieferkette zu unterstützen.

EPCIS für einen transparenten Lebenszyklus

Der Electronic Product Code Information Service – kurz EPCIS – ermöglicht es, alle Ereignisse im Lebenszyklus eines Objektes zu erfassen, auszutauschen und auszuwerten. Dadurch wird ein unternehmensübergreifendes Lebenszyklusmanagement von Produkten möglich. Die Daten können außerdem für die Analyse und Optimierung der Bauteile und Prozesse entlang des Lebenszyklus genutzt werden. 

 

Kontakt

Sie haben Fragen zu den GS1 Standards im Bahnsektor?
Melden Sie sich gerne bei mir.

Thorsten Kirschner

Tel: +49 221 94714-240
E-Mail: thorsten.kirschner.coe @ gs1.org